Wie erkenne ich, dass mein Angehöriger Pflege braucht?

Frühzeitige Anzeichen von Pflegebedürftigkeit erkennen – und richtig handeln

Im Alltag schleichen sich oft unbemerkt Veränderungen ein: Kleine Unfälle, vergessene Termine oder plötzliche Verwirrtheit. Viele Angehörige stellen sich irgendwann die Frage: Braucht mein Vater, meine Mutter oder mein Partner vielleicht Hilfe im Alltag - oder sogar Pflege?

Hier findest Du die wichtigsten Warnsignale und erfährst, wie Du konkret vorgehen kannst.

7 typische Anzeichen, dass Pflegebedarf besteht

  1. Häufige Stürze oder Gleichgewichtsprobleme
    Stolpern im Haushalt, Unsicherheit beim Treppensteigen oder Haltegriffe, die plötzlich notwendig sind.

  2. Vernachlässigung der Körperpflege
    Ungepflegtes Äußeres, seltenes Duschen, schmutzige Kleidung – oft aus Vergesslichkeit oder Unsicherheit.

  3. Verwirrtheit oder Desorientierung
    Verwechslung von Tageszeiten, Verlorengehen im eigenen Viertel, ständiges Wiederholen von Fragen.

  4. Ungeöffnete Post oder unbezahlte Rechnungen
    Schwierigkeiten mit organisatorischen Aufgaben können auf eine beginnende kognitive Einschränkung hinweisen.

  5. Ungewohnte Stimmungsschwankungen oder Rückzug
    Soziale Isolation, Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit können mit beginnender Pflegebedürftigkeit zusammenhängen.

  6. Verändertes Ess- oder Trinkverhalten
    Gewichtsverlust, leerer Kühlschrank oder verdorbene Lebensmittel: Hinweise auf Überforderung bei der Selbstversorgung.

  7. Medikamente werden vergessen oder falsch eingenommen
    Ein Warnzeichen für beginnende Demenz oder schlicht Überforderung.

Was tun, wenn mehrere dieser Anzeichen zutreffen?

  1. Sprich offen mit dem Angehörigen
    Viele Betroffene empfinden Scham. Einfühlsames Gespräch ist der erste Schritt.

  2. Dokumentiere die Veränderungen
    Notiere konkrete Vorfälle. Das hilft später beim Antrag auf einen Pflegegrad.

  3. Hole Unterstützung dazu
    Ein ambulanter Pflegedienst kann auch mit einer „kleinen Lösung“ starten – etwa beim Einkaufen, Duschen oder der Medikamentengabe.

  4. Pflegegrad prüfen lassen
    Auch bei leichten Einschränkungen kann ein Anspruch auf Pflegegeld oder Entlastungsleistungen bestehen. Wir unterstützen Dich bei der Antragstellung.

Unser Tipp

Lass Dich frühzeitig beraten. Die meisten Angehörigen warten zu lange – dabei kann frühzeitige Unterstützung viel Druck nehmen und eine Überforderung vermeiden.

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Wir bei ProVita Mannheim stehen Dir zur Seite - ob bei ersten Unsicherheiten oder der konkreten Pflegeplanung.

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